Mit einer Residenzstadt verbindet man zumeist eine große Schlossanlage, fürstliche Bauten und Gärten, prächtige Plätze und Straßen sowie höfische Kunstsammlungen. Demgegenüber treten Architektur und Kunst der Kommune und ihrer Bürger in den Hintergrund. Doch sind nicht gerade die kleineren und kleinsten Residenzstädte durch das integrative und konkurrierende Verhältnis von Stadt und Fürst, Gemeinde und Hof, geprägt? Ausgehend von diesem Blickwechsel widmete sich das Akademieprojekt »Residenzstädte im Alten Reich (1300–1800)« in seinem 2. Symposium der bürgerlich-kommunalen Repräsentation in europäischen Residenzstädten vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Die nun vorliegenden Beiträge untersuchen in interdisziplinärer Perspektive vor allem die visuellen, materiellen, textlichen und performativen Formen, Praktiken und Medien bürgerlich-kommunaler Selbstdarstellung sowie deren Produzenten, Vermittler und Adressaten.