Das Geistliche Spiel des Mittelalters bietet neben theologischen Lehren und frömmigkeitspraktischen Anleitungen auch immer wieder unterhaltsame Passagen, die Anknüpfungspunkte im Alltag der Gläubigen aufzeigen. Mit Vorliebe werden an den Szenengrenzen, die als Scharnierstellen fungieren, Heilige positioniert. Sie sind vertraute Figuren des religiösen Kults und Vorbilder christlicher imitatio, doch verkörpern sie auch "allzu-menschliche" Eigenschaften, die sie zu idealen Interzessoren werden lassen.


Die Studie gewährt einen querschnittartigen Überblick über die variable Funktionalisierung der Heiligen und fokussiert Passagen, in denen Distanz abgebaut und Eingemeindung in die rezipierende Stadt- und Sakralgemeinde möglich wird.