Wie wollen wir in Zukunft leben? Die Arbeit von Paul Hutchinson (geb. 1987 in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin) ist intim und unverstellt. In seinen Fotografien zeigt er das Imperfekte, Zufällige und Menschliche urbaner Kultur und Lebensräume. Oft sind es flüchtige Momente und Begegnungen, die eine Grundlage für seine kritische Praxis bieten. In seinem jüngsten Projekt Stadt für Alle sind unzählige Kräne, Bagger und Baustellenschilder die Hauptprotagonisten. Sie sind das Werkzeug für den Umbau von Großstadtkulissen – vor allem in Berlin. Baugruben agieren als Fundament für Abschied und Neuanfang. Werbebanner für Luxusimmobilien konkurrieren mit Protestplakaten, die müde an ausgewaschenen Altbaufassaden hängen. Entstanden ist ein Bilderatlas, der den Wandel von Stadt und die voranschreitende Gentrifizierung kommentiert und damit dem konstanten Gefühl von Bedrohung und dem Verlust von Straßenkultur im innerstädtischen Raum, eine Form gibt. Prozesse, die Hutchinson dokumentiert und textlich begleitet. „The way you look at me, smiling while I’m losing my vision“ ist einer dieser Verse, die er mit seinen Bildern verschränkt: ein Interpretationsraum, der uns fragen lässt, was Stadt in Zukunft bedeutet.