Die Reihe Managementkonzepte versucht den Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft sowie zwischen Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Es geht um die Publikation theoriegeleiteter und praxisrelevanter Konzepte aus den Bereichen "Lernen", "Bildung" und "Entwicklung" (Organisations-, Management- und Personalentwicklung).

Die Organisationskommunikation gehört zu den theoretisch und methodisch innovativsten Gegenstandsgebieten in einer anwendungsorientierten Sprachwissenschaft. Zugleich wird in den Wirtschaftswissenschaften, ähnlich wie bereits seit längerem in der Soziologie, von einer "linguistischen Wende" gesprochen. Sprache wird nicht mehr nur als Informationsmedium, sondern auch als Produktionsfaktor im doppelten Sinn gesehen: Einerseits werden die "Soft skills", zu denen auch die kommunikative Kompetenz von Organisationsmitgliedern zählt, als Faktoren der Produktivität wahrgenommen; andererseits dienen Sprache und Kommunikation auch der Produktion und der Konstruktion organisationaler Realität. Die AutorInnen dieses Sammelbandes gehen unter anderem folgenden Fragen nach: - Welche Rolle spielen Sprache und Kommunikation für Organisationen, wie ist kommunikative Effizienz leistbar und messbar, welche Potenziale bieten sich? - Wie werden zentrale Aspekte einer Organisation wie Konsensfindung, Identitätsmanagement, Selbstorganisation und Wandel interaktiv konstruiert und welche ideologisch geleiteten Gruppeninteressen werden dabei bedient? - Worin unterscheiden sich für Unternehmen typische Organisationsfelder wie Besprechungen, Mitarbeitergespräche und informelle Kommunikation sprachlich von einander und welche Konsequenzen hat dies? Wie wird der Sprachwechsel in multinationalen, mehrsprachigen Unternehmen organisiert? Die hier vorgestellten ersten Antworten aus einer linguistisch-funktionalen Betrachtungsweise sollen nach der Intention der Herausgeber die Möglichkeit einer Diskussion dieses zunehmend wichtiger werdenden Aspekts von Organisation über Disziplingrenzen hinweg eröffnen.