Kantenreiter
Roman
G. Pechet Reber

Rumba bietet einiges:

Dem, was Gesellschaft genannt wird, den Kleinmütigen, die vor den scheinbar unerschütterlichen Strukturen der Macht resigniert haben,
bietet seinen eigenen Möglichkeiten, Teil dieses Daseinskonzepts zu werden, hartnäckig die Stirn, wirft sicherheitshalber kurz vor dem
‘Erfolg’ alles weg. Sein Umfeld überhäuft ihn mit Angeboten und belegt ihn umgehend mit Verboten, so oder so, Rumba lässt sich nichts bieten.
Nicht wenig gäbe es in diesem Leben zu beklagen, aber G. Pechet Reber lässt Rumba, sein Alter Ego, nicht klagen, und wenn es doch
einmal zur Anklage kommt, ist sie im Gewand eines Simplicissimus, eines Schwejk oder Felix Krull kaschiert.
Immer wieder darf man hoffen, es möge jetzt doch eine Wende zum Guten nehmen in diesem unsteten Dasein, aber so richtig gut kommt es nie, und das ist gut so – für Rumbas Lebensentwurf, für die Authentizität und Glaubwürdigkeit dessen, was uns da geboten wird.
Pechet ist ein gebildeter Mensch, er hört es nicht gerne, wenn man ihm das sagt, spricht aber gelegentlich mit gutem Recht von seiner Studienzeit, wenn er sich an die zwei Jahre in einem Römer Gefängnis erinnert. Pechet selber bekennt sich zum Musiker, lässt Rumba als Schlagzeuger einen konsequenten Offbeat schlagen
gegen alle zu eingängigen Rhythmen jeglicher Herkunft.
Hier liegt ein Buch vor für Offroader, Frauenverehrer, Einzelgänger, Orientierungslose, Improvisatoren, Unbeugsame, für alle, die Männerwelten und unbegründeter Lebensfreude etwas abzugewinnen vermögen.

ca. 400 Seiten, CHF 36.-, Euro 26.-
ISBN 3-905110-32-6
AutorInnenverlag Bern/
Edition Hartmann