Die Planung einer logistischen Anlage als Neubau auf der grünen Wiese stellt bereits hohe Ansprüche an die Planer. Eine Logistiksystemerweiterungsplanung im laufenden Betrieb ist im Vergleich dazu noch komplexer. Sie stellt für die Planer eine wesentlich größere Herausforderung dar. Sie zeichnen sich durch die Anbindung an den Bestand mit Realisierung parallel zum laufenden Betrieb und somit wesentlich mehr zu beachtenden bestehenden Strukturen und Restriktionen aus, was die Komplexität der Planungstätigkeiten um ein Vielfaches erhöht. Diese Mehrzahl an Schnittstellen bedeutet einen erhöhten Koordinationsaufwand, der durch die Unternehmen und Planer bewältigt werden muss. Besonderes Augenmerk muss der Aufrechterhaltung des operativen Betriebes gewidmet werden, da eine Beeinträchtigung des laufenden Betriebs fatale Folgen nach sich ziehen kann. Neben zeitlichen Verzögerungen können Beeinträchtigungen zu Lieferausfällen führen. Ein Lieferausfall könnte enorme wirtschaftliche Schäden für die Unternehmen nach sich ziehen, bis hin zur Existenzbedrohung.

Das in dieser Arbeit entwickelte Reduced Risk Model wurde detailliert für Logistiksystemerweiterungsprojekte im laufenden Betrieb erarbeitet, angewandt und verifiziert, um Logistiksystemerweiterungen im laufenden Betrieb möglichst risikoarm zu realisieren. Grundsätzlich ist dieses Modell jedoch auf Grund seiner Universalität auch in anderen Bereichen einsetzbar und erfolgsversprechend. Es bietet Realisierern eine validierte Vorgehensweise Logistiksystemerweiterungsprojekten im laufenden Betrieb methodisch und effizient zu bearbeiten und heutige Abwicklungsschwachstellen zu eliminieren. Orientiert sich der Realisierer an der in dieser Arbeit vorgestellten Methode, kann das Risiko eines Projektmisserfolges durch Störungen des laufenden Betriebes während der Erweiterungsaktivitäten und die dadurch entstehenden wirtschaftlichen Folgen für die Unternehmen minimiert und der Projekterfolg gesichert werden.