Der Atem, gleichermaßen Flüchtigkeit wie Permanenz, führt als Stifter des Worts ein wundersames, animalisches Eigenleben. Christina Schößlers Gedichte lauschen am Rand des Schweigens, bis sie sich in Kondensationen sinnlicher Wahrnehmungen verwandeln, die tief in die Sprachlosigkeit und Rätselhaftigkeit der Innen- und Außenwelten führen. Dabei rückt das alltäglich Sicht- und Erlebbare auf der Grenze zum Befremdlichen oder Beglückenden, auch Unerhörten in die Aufmerksamkeit des Gedichts, das ein Resonanzraum für die Stille wie für die Sprache ist, die im Körper ein- und ausgeht, wie der Atem selbst.