Diese Darstellung der Entwicklungs- und Wirkungsgeschichte der Soziolinguistik im deutschsprachigen Raum füllt mit ihrer Berücksichtigung der DDR-Soziolinguistik und der Leistungen bereits verstorbener Fachvertreter:innen eine wichtige Lücke in der Forschungsgeschichte auch im internationalen Kontext. Den Hauptteil bilden teils autobiographische Rückblicke prominenter Fachvertreter:innen in Form von Originalbeiträgen und Interviews sowie biographischen Darstellungen im Falle verstorbener Kolleg:innen. Problemkonstellationen im Kontext von Sprachgebrauch und Gesellscha der Anfangszeit (v. a. die sog. "Bildungskatastrophe") werden als "Blicke zurück nach vorn" in ihren Weiterentwicklungen und Neuorientierungen sichtbar gemacht (u. a. Gender- und Kontaktlinguistik, Stadtsprachen- und Jugendsprachforschung). Die Beiträge zeigen, wie sich mit den emen auch die Forschungsmethoden verändert (ethnographische, interaktionale) und Impulse der Soziolinguistik auf viele Forschungsgebiete und Anwendungsfelder (v. a. empirische Sprachforschung, Sprachunterricht, Sprachkritik) gewirkt haben.