An neuere Tendenzen der Opernforschung anschließend, steht in dieser Studie das Libretto im Fokus. Durch die Betrachtung seiner literarischen Vorgeschichte werden sowohl die Wandlungsfähigkeit des Roland-Stoffes deutlich wie auch die Maßnahmen, die für seine Dramatisierung und Veroperung erforderlich waren. Zu den wesentlichen Ergebnissen zählen der Nachweis einer Beeinflussung der Oper durch das Sprechtheater und die konstitutive Rolle der Aufklärung für die Revision eines fast 100 Jahre früher entstandenen Textes im ausgehenden 18. Jahrhundert. Ein Forschungsdesiderat erfüllt die eingehende Betrachtung der Opernästhetik Jean-François Marmontels. Ein weiterer zentraler Untersuchungsgegenstand
ist die Gestaltung des Wahnsinns des Titelhelden.