Der Verfasser nähert sich in zwei interviewbasierten Fallstudien zu den Ereignis­sen „Schwarzer Donnerstag“ in Stuttgart 2010 und „G20-Gipfeltreffen“ in Ham­burg 2017 sowie über teilnehmende Beobachtungen der Frage, welche Prozesse zur Eskalation einer zunächst gewaltfreien politischen Demonstration führen.
„Die dargelegten Ergebnisse und Schlussfolgerungen sind von wis­senschaftli­chem wie praktischem Interesse. Sie weisen darauf hin, dass der polizeiliche Ein­satz bei Demonstrationen wesentlich mehr und anderes ist als der »Vollzug von Gesetzen«. Die überragende Bedeutung von Kommunikation und Interaktion so­wie der wechselseitigen Wahrnehmungen der Gruppen (oder »Konfliktparteien«) wird herausgearbeitet, ebenso die Verantwortung der Polizei für die Gestaltung von Kommunikation und Interaktion.“ (Prof. Dr. Thomas Görgen)
„Im Ergebnis trägt die Untersuchung gleichwohl eine beachtliche Fülle von Merkmalen zusammen, denen für die Eskalation von Versammlungsgeschehen eine Bedeutung zukommen könnte. Die Beobachtungen und insbesondere die durchgeführten Interviews verschaffen wertvolle Einblicke in die einschlägigen Erlebenswelten. Dabei dürften sowohl die erhobenen Daten selbst als auch die zu ihrer Einordnung gebildeten – bemerkenswerte Tiefe und Umfang aufweisenden – Analysekategorien für die diesbezügliche Forschung und Praxis Geltungskraft beanspruchen.“ (Prof. Dr. Tobias Singelstein)
Der Kriminologe und Politikwissenschaftler André M. Malick ist Kri­mi­naldirek­tor und lehrt an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster zu Kriminal­strategie sowie Kriminalitätsanalyse.