Er hatte viel Mazl. Und seine jiddische Chuzpe rettete ihn so manches Mal in schrecklicher Zeit: Josef Jakubowicz wurde 1925 in Auschwitz geboren, in der deutsch-polnischen Kleinstadt, die von den Nazis als Standort für das „Vernichtungslager“ Auschwitz-Birkenau gewählt werden sollte.
In unprätentiöser Sprache rekapituliert Josef Jakubowicz sein Leben, beschreibt die glückliche Kindheit in einem Städtchen, in dem Juden und Christen friedlich miteinander lebten und sogar gemeinsam den Besuch von Talmudgelehrten feierten. Jakubowicz weiß aber auch von der schleichenden Antisemitisierung zu berichten, vom Misstrauen und vom Hass, die gesät wurden. Und er erzählt von den Konzentrations- und Arbeitslagern, in denen ein großer Teil seiner Familie, seiner Verwandten, seiner Freunde und Bekannten umgebracht wurde, von der gnadenlosen Maschinerie, die eine ganze Kultur auslöschte – aber auch von Menschen, die sich dem Wahnsinn entgegen stellten, Menschen, die geholfen haben.
Die Überlebensgeschichte des Josef Jakubowicz liest sich spannender, als jeder Roman. Weil jedes Wort wahr ist und weil der heute 81-jährige Autor sich an jene schreckliche Zeit so genau erinnert, als seien diese furchtbaren Dinge gestern geschehen. Ein unverzichtbares Dokument über den Holocaust und ein Lehrstück über Humanität und Zivilcourage.