In Deutschland ist der Kabelnetzmarkt im Gegensatz zu anderen entwickelten Kabelnetzmärkten stark separiert. Eine wesentliche Ursache für die Separation ist eine von den deutschen Kartell- und Regulierungsbehörden entwickelte enge sachliche Marktabgrenzung, die im Kabelnetz eine wesentliche Einrichtung („essential facility“) sieht, eine stärkere Integration als wettbewerbspolitisch problematisch betrachtet und größere Zusammenschlüsse bisher verhindert hat.

Die Arbeit geht den Fragen nach, ob diese Position in Anbetracht der dynamischen Technik- und Marktentwicklung im Informations- und Kommunikationssektor sinnvoll erscheint, ob es sich beim Kabelnetz tatsächlich um eine wesentliche Einrichtung handelt, und inwieweit es ökonomisch effizient ist, eine verstärkte vertikale Integration zu ermöglichen.