Zur Jahrtausendwende hat der deutsche Steuergesetzgeber das körperschaftsteuerliche Vollanrechnungsverfahren gegen eine klassische Körperschaftsteuer mit Halbeinkünfteverfahren ausgetauscht. Unternehmen müssen ihre steuerlichen Strategien an das jeweils aktuelle Körperschaftsteuersystem anpassen. In welcher Weise dies steueroptimal geschehen kann, ist Thema dieser Studie.

Die Arbeit beginnt dazu mit Grundsatzfragen, etwa der Frage, wie sich die Existenz einer Körperschaftsteuer überhaupt rechtfertigen lässt, vergleicht historische und international gebräuchliche Körperschaftsteuersysteme und gelangt nach einer eingehenden ökonomischen Analyse, die Gestaltungs- und Ausweichreaktionen der Zensiten einbezieht, zu Reformüberlegungen.

Als Kernelement der Untersuchung wird aufgezeigt, welche Entscheidungswirkungen das Halbeinkünfteverfahren auf die Finanzierungs- und Gewinnverwendungsentscheidung einer Kapitalgesellschaft hat. Auf Basis eines steuerlichen Optimierungskalküls lassen sich konkrete Entscheidungsregeln ableiten, die aufzeigen, in welchen Fällen die Anteilseigner einer Kapitalgesellschaft Selbst-, Beteiligungs- oder Fremdfinanzierung unter steuerlichen Gesichtspunkten nutzen sollten. Im Anschluss werden diese Erkenntnisse zur Finanzierungs- und Gewinnverwendungsentscheidung zu praxisnahen Gestaltungsempfehlungen für die Steuerpflichtigen verarbeitet. Den Abschluss bilden Reformvorschläge des existierenden Steuerrechts der Kapitalgesellschaften und Überlegungen zur Reform des bestehenden Körperschaftsteuersystems.

Die Studie wendet sich nicht nur an einen theoretisch interessierten Leserkreis, sondern auch an steuerliche Praktiker