Fortschreitender Klimawandel, globale Verluste der Biodiversität, steigender Druck auf verbliebene natürliche Landflächen und der weiter zunehmende Verbrauch von Res-sourcen stellen dramatische Veränderungen für den Planeten Erde dar. Angesichts der latenten Gefahr einer Destabilisierung des Erdsystems durch die Überschreitung planetarer Grenzen bedarf es immer dringender eines grundlegenden Wandels menschlicher Aktivitäten.
Eine wesentliche Bedeutung wird hierbei dem Paradigmenwechsel hin zu einer Circular Economy (CE) zugeschrieben, welche als Gegenentwurf zur traditionellen linearen Wirtschaftsweise anhand systemischer Ressourceneffizienz und der Schließung von Material- und Stoffkreisläufen das Ziel verfolgt, die wirtschaftliche Entwicklung vom Ressourcenverbrauch und negativen Umweltwirkungen zu entkoppeln. Über ökologische Gesichtspunkte hinaus rücken dabei auch immer stärker Aspekte der Versorgungssicherheit und Resilienz sowie der internationalen Wettbe-werbsfähigkeit in den Fokus.
Trotz einer regen Debatte in Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft über das Konzept der Circular Economy als Ganzem sowie entsprechender Produkt-, Technologie- und Geschäfts-modellinnovationen im Speziellen bleibt die konkrete Unternehmenstransformation, mit der zahllose Betriebe in diesem Zuge konfrontiert sind bzw. sein werden, eine weitgehend ungelöste Herausforderung. Speziell bei mittelständischen produzierenden Unternehmen sind dabei besondere Voraussetzungen und entsprechende Potenziale zu vermuten.
Daher setzt sich diese Arbeit zum Ziel, ein Vorgehensmodell für die Transformation produzierender Unternehmen hin zur Circular Economy zu entwickeln. Basierend auf einer tiefgehenden Einzelfallanalyse sowie einer verallgemeinerten, explorativen Experten-befragung werden Handlungsfelder und Reifegrade sowie Phasen und Barrieren herausgearbeitet und zunächst ein fallspezifisches Basismodell und daraufhin ein verallgemeinertes Implementierungsmodell entwickelt.