Gabriele Reuters Roman "Aus guter Familie" (1995), der die heute nahezu vergessene Autorin nach seinem Erscheinen berühmt machte, wurde in der Tagespresse und den Kulturzeitschriften ihrer Zeit vielfach rezensiert, darunter von den führenden Frauenrechtlerinnen des späten 19. Jahrhunderts Helene Lange und Helene Stöcker. Später war der Roman immer wieder Gegenstand literatur- und sozialkritischer Essays – von Thomas Mann, Victor Klemperer oder Sigmund Freud – und fand in die aktuellen Literaturgeschichten Eingang. Neben solchen öffentlichen Rezeptionszeugnissen enthält dieser zweite Band der Studienausgabe auch private Leseeindrücke, zum Beispiel von Oskar Panizza, Arthur Schnitzler und Fanny Gräfin zu Reventlow. Abgedruckt sind weiterhin zahlreiche, zum Teil noch unbekannte Dokumente aus dem Nachlass Gabriele Reuters sowie Auszüge aus ihren eigenen Auskünften zur Entstehung und Resonanz des Romans.