Der Jugendarrest stellt eines der umstrittensten Themen der Jugendstrafrechtspflege dar und ist aus pädagogischer Sicht ein problematisches, in seiner faktischen Wirksamkeit eher gering einzuschätzendes und dringend reformbedürftiges Instrument. Seine Abschaffung ist unwahrscheinlich, eine pädagogisch orientierte Neugestaltung unabdingbar. Für diese Problematik bietet die vorliegende Arbeit einen Zugang und wagt einen Vorstoß in weitgehend unerforschtes und unwegsames Terrain. Anhand einer Analyse der Rechtsgrundlagen, Sanktionspraxis, Vollzugsgestaltung und wenigen Forschungsergebnisse begründet die Autorin die Notwendigkeit einer erzieherischen Vollzugsgestaltung mit einem erziehungswissenschaftlichen Fundament. Sie filtert Anhaltspunkte dafür heraus, welche inhaltliche Gestaltung notwendig, sinnvoll und möglich wäre, um positive Lern- und Entwicklungsprozesse anzustoßen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden anschließend in einem Vorschlag für eine Rahmenkonzeption konkret umgesetzt. Die Arbeit bietet Vorschläge, Ideen und Materialien sowohl für pädagogische Fachkräfte in der Praxis als auch Anregungen für Studierende zur Weiterentwicklung des Konzeptes im universitären Rahmen.