Im Zentrum steht die Frage nach den sozialen und psychischen Bedingungen moralischer Entwicklung und moralischen Handelns. Unter welchen Bedingungen entwickeln sich Kinder und Jugendliche so, dass sie eine stabile moralische Motivation aufbauen können?
In ihrem moralischen Engagement unterscheiden sich Menschen voneinander. Einige widmen ihr Leben der Verwirklichung moralischer Ideale. Viele beachten die Grenzen, die ihrem Handeln durch moralische Normen gesetzt sind. Manchen geht es hingegen vor allem um die Durchsetzung ihrer eigenen Interessen. Wie entwickeln sich so unterschiedliche Haltungen?
Der Band vereint erstmals die Bindungsforschung und die an Kohlberg orientierte Moralentwicklungsforschung und versucht, diese miteinander zu verknüpfen. Im Zentrum steht dabei die Frage nach den sozialen und psychischen Bedingungen moralischer Entwicklung und moralischen Handelns. Unter welchen Bedingungen entwickeln sich Kinder und Jugendliche so, dass sie eine stabile moralische Motivation aufbauen?
Dabei stehen unterschiedliche Aspekte moralisch relevanten Handelns im Blick: Gewaltausübung und Gesetzesübertretungen, Empathie und Sensibilität für die Bedürfnisse Nahestehender, die Befolgung moralischer Kernnormen in Interessenkonflikten, der persönliche Einsatz im Kampf um gerechtere gesellschaftliche Verhältnisse. Die mit diesen Themen verbundenen Debatten führen in wichtigen Punkten zu übereinstimmenden Einschätzungen, es gibt aber auch Kontroversen, die weiterführende Forschungsfragen eröffnen.
Die Publikation wendet sich nicht nur an die enge Fachöffentlichkeit in Pädagogik, Psychologie, Soziologie oder Kriminologie, sondern erschließt auch für Studierende der erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Fachbereiche und Praktiker in allen Feldern pädagogischen Handelns neue Ansätze.