Friederike Mayröcker, angekommen in der Unsterblichkeit, bleibt anregend für die Lebenden, überlebenden Freundinnen ihres Wesens, ihrer Sprache, ihres Seins.
Marion Steinfellners Langgedicht Im Nichts knisterst du, angeregt und energetisiert von den polysemantischen und vielsprachlichen poetischen Eruptionen der grossen Dichterfreundin, wird zu einem Textfluss, der mäandert, strömt und wirbelt, mal largo, mal accelerando, kontinuierlich jedenfalls, eingebettet in viele Sätze und Sprachbilder aus Mayröckers letztem buch: da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete.
Im Nichts knisterst du ist ein lebensfrohes und sprach-lust-volles Requiem für die Freundin, ein Requiem des Miteinander, Ineinander, ein Requiem aus poetischen Verflechtungen. Über den Tod hinaus lebt die dichterische Sprache, sie erneuert sich – und uns – lebenslang – in jedem einzelnen poetischen Akt des Weiterschreibens.