Die Grafschaft Everstein und die Herrschaft Homburg haben die Geschichte des südniedersächsischen Raumes zwischen der Oberweser und der Leine entscheidend geprägt. Die Grafen von Everstein und die Edelherren von Homburg gehören zu den wenigen norddeutschen Dynastengeschlechtern, denen die Ausbildung einer eigenen Landesherrschaft mit Burgenbau, Städtegründungen und einer umfangreichen Lehnmannschaft gelang, bevor bei deren Aussterben im frühen 15. Jahrhundert die Welfen ihre Nachfolge antraten.
In einer Zeit, in der sich Landesherrschaft noch nicht in festen linearen Grenzen beschreiben läßt, kommt Lehnregistern und anderen registerförmigen Quellen ein entscheidendes Gewicht zu. Zehn Verzeichnisse vom frühen 14. Jahrhundert bis zum beginnenden 16. Jahrhundert werden hier erstmals im Zusammenhang ediert. Die Einträge erstrecken sich von der Region Hannover bis nach Nordhessen sowie vom lippisch-ravensbergischen Raum bis ins Wendland; ein deutlicher Schwerpunkt der verlehnten Güter liegt im südlichen Niedersachsen.