Die vorliegende Untersuchung über Erich Wolfgang Korngolds vierte Oper "Das Wunder der Heliane" (1927) versteht sich als philologische Grundlagenarbeit im besten Sinne des Wortes, da sich alle bisherigen Arbeiten über das Werk auf fehlerhaftes Notenmaterial stützen und in dieser Studie erstmals die vom Komponisten autorisierten Noten- und Gesangstexte der Oper ermittelt werden.
Aus diesem Grund werden die Handschriften und Drucke eines der bedeutendsten Opernwerke der Zwanzigerjahre exakt beschrieben und bewertet, Unterschiede zwischen verschiedenen Redaktionen des Werks herausgearbeitet und – unter Einbeziehung vieler Briefe und anderer biografischer Dokumente – die Entstehungsgeschichte der Oper detailliert nachgezeichnet. Anhand historischer Aufführungsmaterialien aus Berlin, Lübeck, München und Wien, die u.a. Klavierauszüge von Dramaturgen, Regisseuren, Dirigenten, Inspizienten sowie Sängerinnen und Sängern umfassen – unter ihnen die Klavierauszüge Franz Schalks und Lotte Lehmanns –, tritt zudem die geschichtliche Dimension der damaligen Aufführungspraxis plastisch hervor.