Differenziert und kritisch nimmt diese Studie Konzepte und Gebrauchsweisen des Körpers in der Institution Schule in den Blick. Vom Topos der Disziplinierung des Schülerkörpers führt die Analyse zum gelehrigen »Lehrkörper«, an dem der pädagogische Diskurs über eine »körperbewusste Lernkultur« ansetzt. Um die stets strukturell und diskursiv durchzogenen Interaktionen und Körperpraktiken herauszuarbeiten, verschränkt die Studie ethnographische Beobachtungen mit einer Analyse diskursiver Praktiken. So werden nicht nur die Kontexte der möglichen Denkweisen von in der Schule Handelnden offengelegt, auf die sich schulisches Handeln und Alltagspragmatiken - bewusst oder unbewusst - beziehen, sondern es wird zugleich ein bedeutsamer methodologischer Beitrag für die qualitative Bildungsforschung geleistet.