Die Geburtsstunde der italienischen Reproduktionsgraphik
im 16. Jahrhundert markiert den Aufbruch
in das Zeitalter des vervielfältigten Bildes. An der Schwelle zur Epoche Michelangelos und Raffaels begann sich in
Italien aus der noch jungen Kunst des Kupferstichs eine neue Gattung
der Druckgraphik herauszulösen: Stecher verpflichteten sich zunehmend
der graphischen Interpretation und Vervielfältigung fremder statt eigener
Bildkonzepte. Diese Geburtsstunde der Reproduktionsgraphik markiert
den Aufbruch in das Zeitalter des vervielfältigten Bildes. Künstler wie
Mantegna, Raffael,Tizian, Rosso Fiorentino und Parmigianino suchten
Geschäftspartnerschaften mit führenden Stechern und Holzschneidern,
um ihre Werke druckgraphisch umsetzen und verbreiten zu lassen.Damit
fand erstmals ein Kulturtransfer zwischen den Medien statt, der für den
Prozess der europäischen Akademiebildung grundlegend wurde.
Gramaccini/Meier haben ein Grundlagenwerk zur Geschichte der italienischen
Reproduktionsgraphik im 16. Jahrhundert geschaffen. Einleitende
Texte, ein umfassender Katalogteil mit 210 Bildtafeln von hochkarätiger
Qualität und ein Quellenkorpus führen in die Materie ein.
A standard work about the history of Italian reproduction prints. The
birth of printed reproductions of paintings in 16th century Italy marks
the beginning of the era of graphic interpretation of paintings, the first
cultural transfer between different media, which enabled artists to distribute
their works to a wider public.