Lange bevor es eine Charta der Menschenrechte und humanitäre Organisationen gab, definierten die Römer den Piraten als „Feind aller“, da ihm nicht mit dem üblichen Recht beizukommen war: Er ist kein Bürger eines Staates, er bewegt sich auf offener See, die niemandem gehört und wo keine Gesetze gelten, man kann nicht mit ihm verhandeln und er ist nicht mit einem Krieg zu besiegen. Bis heute stellt er eine immense Herausforderung an das Recht und die Politik dar.

In seiner brillanten Studie zeichnet Daniel Heller-Roazen die Genealogie dieser Herausforderung von der Antike bis heute nach. Mit leichter, eleganter Hand beschreibt er, wie und warum der Pirat aus allen territorialen, politischen, kriegerischen und rechtlichen Kategorien herausfällt und wie er zu der zentralen zeitgenössischen Figur hat werden können, als die wir ihn heute erleben.