Die gesellschaftliche Diskussion über den 'richtigen' Umgang mit Straftaten und Straftätern gewinnt an Schärfe, seitdem die Medien häufiger und an prominenter Stelle über schwere Straftaten berichten. Dabei wird oft der Eindruck erweckt, dass die Sicherheit der Bevölkerung und der Schutz der Opfer nur durch Einschränkung der Rechte der Menschen, die Straftaten begangen haben, gewährleistet werden kann. Die Beschneidung ihrer Menschenwürde und ihrer Menschenrechte sei demnach legitim, denn mit ihren Taten hätten sie sich außerhalb der Gemeinschaft gestellt.
In diesem Band wird der Frage nachgegangen, welche Rolle der Begriff und das Konzept der Menschenwürde im Kontext des Strafvollzugs spielen können – und was dies für die Straffälligenhilfe, also die Begleitung von straffällig gewordenen Menschen, heißt. Beispielhaft werden alternative Modelle und Ansätze für einen menschenwürdigen Umgang mit Straftätern vorgestellt.