Um den Handwerkerdichter Hans Rosenplüt entstanden im Nürnberg des 15. Jahrhunderts die Weingrüße, eine Sammlung von Gruß- und Segenssprüchen an den personifizierten Wein. Auch Bier und Met werden mit je einem Weingruß und einem Weinsegen bedacht. Die prägnanten Sprachkunstwerke sind Schmuckstücke der Trinkerliteratur: Sie umschmeicheln den Wein als Freund, Geliebten und Heiland, um sich seiner Gunst zu versichern und seine dämonischen Seiten abzuwenden. Dabei gewähren sie auch faszinierende soziohistorische Einblicke in die Trinkkultur des spätmittelalterlichen Nürnberg. Die Edition ist als Hybridausgabe angelegt: Die handliche Druckausgabe mit Übersetzung, kritischem Apparat und Kommentar ist über Links und QR-Codes vielfältig mit einer Onlineedition auf www.wiki.brevitas.org vernetzt. Dort stehen nicht nur eine ausführliche philologische Erfassung der gesamten Überlieferung, sondern auch laufend aktualisierte Bibliografien zur Verfügung.