Der Verfasser Dr. Volker Hansen, in Estorf/Weser mit Hoch- und Plattdeutsch zweisprachig aufgewachsen, legt unter Mithilfe seiner Estorfer und Leeseringer Schulfreunde - die meisten lernten Hochdeutsch erst in der Schule - nach der inzwischen vergriffenen ersten die zweite überarbeitete und erweiterte Auflage seines “Plattdeutschen Wörterbuches für Estorf/Weser und Leeseringen und an der Mittelweser” vor, mit Aussprache- und Schreibregeln, einer ausführlichen Grammatik, Satzgefügen, zahllosen Ausdrücken, Sprichwörtern, Redewendungen und Begriffsgruppen.
Das Wörterbuch füllt damit eine Lücke zum Zugang zum plattdeutschen Kulturgut an der Mittelweser und lädt als unverzichtbares Nachschlagewerk zum Lernen, Lesen, Schreiben und Verstehen der plattdeutschen Sprache ein. Am Hochdeutschen orientierte Aussprache- und Schreibregeln erleichtern den Einstieg.
Plattdeutsch, zur Zeit der Hanse die Sprache des Rechts, des Handels und der Schrift, zeichnet sich aus als Sprache der Nähe und der Verbundenheit, der Direktheit und Bildhaftigkeit und ist ein Quell für Tiefsinnigkeit und Humor. Längst ist Plattdeutsch aus der Schmuddelecke der vermeintlichen Rückständigkeit herausgeholt und wird von acht Bundesländern im Rahmen der EU-Charta für Regional- und Minderheitensprache gefördert und ist zunehmend in Schulprogrammen verankert. Wer neben Hochdeutsch auch Plattdeutsch kann, lernt eine weitere Sprache viel leichter.
Also Großeltern, die Ihr Zeit habt, kört up Platt! Plattdüütsk schall läben un datt dat et denn ok! Und dann sterben auch nicht Wörter für Tiere wie Miemelüttken (Ameisen), Ketekelken (Eichhörnchen), Hunneslöppken (Maikäfer), Äber (Storch), oder happußen (schwer atmen), lickmueln (naschen), schüttköppen (verneinen), oder Doppelgemoppeltes wie päperdüer (sündhaft teuer), sniggenfett (dickwanstig), pottegaol (einerlei) oder flinksnutig (vorlaut) .
Dr. Volker Hansen, geb. 1936, ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt in Babenhausen/Hessen.