Es war einmal vor langer Zeit, da wurde ein kleines Mädchen namens Lotti geboren. Sie war das Kind einer Magierin und eines mächtigen Fürsten. Doch als ihr Vater erfuhr, dass er eine Tochter und keinen Sohn bekommen hatte, verstieß er das Kind voller Enttäuschung.
Lottis Mutter, voller Schmerz, brachte das Mädchen heimlich bei einer Familie unter. Diese nahmen Lotti mit Liebe auf und zogen sie groß, als wäre sie ihr eigenes Kind. Auch wenn die Magierin ihre Tochter nicht selbst erziehen konnte, vergaß sie, sie nie. Im Verborgenen sorgte sie dafür, dass es Lotti an nichts fehlte, indem sie die Pflegefamilie mit Geschenken und kleinen Hilfen unterstützte.
Lotti wuchs zu einem lebhaften Kind heran, das sich oft mehr wie ein Junge benahm als wie ein Mädchen. Ihre Pflegeeltern nähten ihr Latzhosen und Hemden, immer ein wenig zu groß, damit sie hineinwachsen konnte. Doch das störte Lotti nicht – sie war glücklich. Ihre Tollpatschigkeit machte sie umso liebenswerter, auch wenn es oft hieß: „Lotti! Was hast du schon wieder angestellt?“