Angesichts der beliebten, 'schönen' Bilder aus der impressionistischen Phase von Edgar Degas (1834-1917) gerät die Komplexität seines Gesamtwerks leicht aus dem Blick. Degas experimentierte zeitlebens mit druckgrafischen Techniken und Mitteln der Zeichnung sowie Fotografie und Plastik. Die delikate Feinmalerei der reifen Schaffenszeit weicht im Spätwerk (1890-1919/12) einer einzigartigen technischen Experimentierfreude und obsessiven Schaffensweise, die die Darstellungsmittel zunehmend von ihrer Abbildfunktion befreien. Wie in einem traumartigen Zustand, der Gegenwart und Vergangenheit, Gesehenes und Erinnertes vereint, entstanden so Aktdarstellungen und Ballettszenen, aber auch Landschaften und Porträts. Die Publikation stellt erstmals ausführlich die technische Vielfalt und thematische Bandbreite in Degas' OEuvre heraus.Ausstellung: Fondation Beyeler, Riehen/Basel 30.9.2012-27.1.2013