Carl Schuch ist einer der bedeutendsten österreichischen Maler des späten 19. Jahrhunderts. Von anderen Künstlern stets hochgeschätzt, erreichte er jedoch nie die Berühmtheit mancher Zeitgenossen. Das hat wesentlich damit zu tun, dass Schuch wohlhabend war und daher nicht auf den Markt drängte. Als Perfektionist setzte er immer wieder von Neuem dazu an, mit einem letztgültigen Meisterwerk die Öffentlichkeit für sich einzunehmen, war mit dem Erreichten jedoch nie zufrieden.
Schuch, der sowohl die alten Meister als auch seine Kollegen akribisch studierte und seine Beobachtungen mit Skizzen versehen in seinen Tagebüchern festhielt, war ein gebildeter Kosmopolit, dessen ruheloses Leben ihn in viele Kunstzentren Europas führte.
Dieser Katalog erläutert Carl Schuchs künstlerisches Vorgehen, sein malerisches Denken, seine Vorbilder sowie seine Selbstschulung anhand von Meisterwerken aus ganz Europa. Ein besonderer Schwerpunkt der Schau gilt Schuchs Stillleben. In ihnen erlangte er eine Meisterschaft, die ihn auf eine Stufe mit Edouard Manet und Paul Cézanne stellt und zugleich seine Herkunft aus der mitteleuropäischen Maltradition vor Augen führt.