Die Erfassung von Schülerleistungen im Hinblick auf die in die Bildungsstandards gesetzten Erwartungen geschieht auf Grundlage von Kompetenzmodellen. Diese Kompetenzstrukturmodelle beschreiben bisher aber nur aktuelle Ausprägungen und nicht die Entwicklung von Kompetenzen als Folge von Lehren und Lernen. Damit fehlt für die Förderung von Schülerinnen und Schülern im Physikunterricht ein empirisch abgesichertes Modell, das solche Entwicklungsverläufe prognostizieren und von Lehrpersonen zur Diagnose genutzt werden kann.

In der vorliegenden Arbeit wird daher das bestehende Kompetenzstrukturmodell zur Evaluation der Standards in den Naturwissenschaften für die Sekundarstufe I aufgegriffen und forschungsbasiert zu einem Kompetenzentwicklungsmodell für das Fach Physik erweitert. Die empirische Prüfung des Modells für das Basiskonzept Energie geschieht auf Grundlage einer Querschnittuntersuchung über die Jahrgänge der Sekundarstufe I. Die Ergebnisse weisen unter anderem darauf hin, dass sich das Verständnis von Energie von einem Verständnis unterschiedlicher Energieformen, über ein Verständnis von Energieumwandlungsprozessen, hin zu einem Verständnis von Energieerhaltung entwickelt.