Ethnographische Ansätze, seit den 1990er Jahren fester Bestandteil der deutschsprachigen erziehungswissenschaftlichen Forschung, sind aufgrund ihrer historischen Wurzeln in der Theorie und Forschungspraxis von Ethnologie und Anthropologie in besonderer Weise mit der Erforschung von Differenz in pädagogischen Feldern befasst. Dabei spielt Differenz in doppelter Weise eine Rolle: Pädagogisches Handeln selbst erzeugt Differenzen und zugleich können Differenzen auch Konstruktionen der Beobachtung sein.
Vor dem Hintergrund gesellschafts- und bildungspolitisch neu entbrannter Debatten um verschiedene Formen von Differenzen und deren Zusammenwirken werden in diesem Band Fragen der Produktion und Wirkungen von Differenzen theoretisch und methodologisch diskutiert und anhand eines breiten Spektrums pädagogischer Felder empirisch veranschaulicht.