Marina Garcés hat einen neuen prägnanten und Hoffnung machenden Essay geschrieben, der an die soziale und zukunftsgerichtete Dimension des Versprechens erinnert.
»Wann haben Sie das letzte Mal jemandem etwas versprochen?«, fragt sie zu Beginn ihres Textes. Wir leben in einer Gesellschaft, die Angst vor der Zukunft hat und besessen davon ist, vorherzusagen und zu projizieren, zu kontrollieren und zu planen. In Politik und Religion mangelt es nicht an Versprechungen. Aber wer wagt es heute, tatsächlich etwas zu versprechen? Dieses Büchlein bietet uns die historischen, philosophischen und literarischen Schlüssel zur Macht des Versprechens und seiner gegenwärtigen Fragilität.
Die große spanische Tageszeitung »El Mundo« charakterisiert die katalanische Philosophin als »Denkerin des Ungehorsams und der sozialen Bewegungen«, die »ihre Ausbildung ebenso Gilles Deleuze wie den Kämpfen auf der Straße« verdankt. (Matías Néspolo)
Versprechen, sagt uns die Autorin, kann eine Form der Rebellion sein, die den Kampf um den Wert des Wortes ins Zentrum stellt. Im Bewusstsein unserer gegenseitigen Abhängigkeit entdecken wir das Versprechen als Grundlage, um einer unsicheren Gegenwart und einer bedrohten Zukunft mit Engagement, Aktion und Emanzipation zu begegnen.