Vom Mittelalter über die Renaissance bis hin zur Aufklärung entwickelte sich in Europa eine bis dahin einzigartige, revolutionäre Idee, die Idee von Individualität und der Hoffnung selbst Herr seines Schicksals sein zu können. Von entscheidender Bedeutung hierfür waren Kaufleute bzw. Entrepreneure und ihre besondere Art des rationalen, unternehmerischen Denkens und Handelns. Wie dies zur Entstehung der modernen Weltsicht und Gesellschaft beitrug und welch zentrale Rolle die Erziehung und Ausbildung dieser „Entrepreneure“ dabei spielte, wird in einem ersten Teil der Arbeit nachgezeichnet. Im weiteren Verlauf wird dann aber auch gezeigt, wie die sich ins Extrem entwickelnde Individuumsidee heutzutage negative Folgen zeitigt und daher die postmoderne Herausforderung einer totalen Auflösung des Sozialen gemeistert werden muss. Als eine mögliche Antwort hierauf wird das Konzept des homo interagens, des logisch zwingend auf die Interaktion mit anderen Menschen angewiesenen Individuums, präsentiert. Darauf aufbauend wird der Entrepreneur rekonstruiert. Erziehung und Ausbildung sind hierbei weiterhin von grundlegender Relevanz, nehmen als Entrepreneurship Education jedoch weniger die Gestalt von Instruktion an, als vielmehr eines im sozialen Austausch gemachten Orientierungsangebots für Menschen jeden Alters, um es diesen zu erleichtern, selbstbestimmt in Interaktion mit anderen individuelle Ziele zu realisieren, egal ob durch eine Gründung, unternehmerisches Handeln in einem Unternehmen oder der allgemeinen Lebens- und Karriereplanung.