Im Zuge der PISA-Studien kam dem kulturellen Kapital und der kulturellen Praxis in Familien eine besondere Bedeutung bei der Erklärung von sozialen Bildungsungleichheiten zu. Um Unterschiede im Kompetenzerwerb und Schulerfolg und die damit verbundene Stabilität sozialer Differenzen verstehen zu können, sollten nicht nur die Lebensverhältnisse sondern auch kulturelle Transmissionen in der Familie (z. B. Verhaltensweisen, Lerneinstellungen) mitberücksichtigt werden.

Das Buch liefert differenzierte Sichtweisen auf das kulturelle Kapital im Kontext Familie und Schule. Dabei wird anhand von interdisziplinären Sichtweisen aus der Soziologie, Erziehungswissenschaft und Psychologie untersucht, was die kulturelle Praxis in den Familien beeinflusst und welche Auswirkungen die kulturelle Praxis auf den Schulerfolg hat. Zur Beantwortung der Forschungsfragen kommen Daten der Längsschnittstudie BiKS ("Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen im Vorschul- und Schulalter") zum Einsatz, die den Entwicklungszeitraum vom Kindergarten bis zur Sekundarschule umfasst. Die Ergebnisse belegen eine frühzeitige Investition in das kulturelle Kapital sowie eine Beeinflussung des Schulerfolgs durch das kulturelle Kapital. Zudem können praxisrelevante Hinweise abgeleitet werden.