Auf aktivistischen Transparenten finden sich zwei wiederkehrende Forderungen: »Wohnraum denen, die drin wohnen!« und »Keine Rendite mit der Miete!« Diese Appelle treffen den Kern des Konzeptes, das in diesem Werk untersucht wird: »Wohnraum-Commons« entziehen Wohnraum – und insbesondere den zugehörigen Boden – dem Markt, sodass er nicht mehr profitorientiert verwertet werden darf. Dabei gelangt der Wohnraum in die Selbstverwaltung durch die jeweilige Bewohnerschaft. Wohnraum-Commons verknüpfen also das soziale Ziel, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, mit dem liberal-emanzipatorischen Ziel, Menschen Gestaltungsmacht über ihre privateste Umgebung zu verschaffen. Die Arbeit analysiert vergleichend gesellschaftsrechtliche Ansätze zur Organisation von Wohnraum-Commons: Wohnungsgenossenschaften, Mietshäuser Syndikat und Community Land Trust. Auf Grundlage dieser Untersuchung wirft der Autor Reformvorschläge zur Schaffung einer »Genossenschaft mit gebundenem Vermögen« auf.