In Fashion & Interiors. A Gendered Affair wird der Beziehung zwischen Mode und Inneneinrichtung aus der Geschlechterperspektive nachgegangen. In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts verschönerten bürgerliche Damen sowohl ihre Körper als auch ihre Wohnungen mit Drapierungen, Fransen und Rüschen. Männliche Designer wie Henry van de Velde und Josef Hoffmann bekämpften diesen dekorativen Exzess und entwarfen Frauenkleider und Inneneinrichtungen als Teil eines durchdachten Gesamtkunstwerks. Die Modeschöpfer Paul Poiret und Jeanne Lanvin ließen sich von diesem Ansatz inspirieren und nutzten die Innenarchitektur, um eine starke Marke für ihre Modehäuser zu schaffen. Die Wirkung von Kleidung fand auch bei modernistischen (Innen-)Architekten wie Adolf Loos, Lilly Reich und Le Corbusier Anklang. Diese komplexe Geschichte spiegelt sich auf überraschende Weise in der Bildsprache und den Kreationen zeitgenössischer Modedesigner wie Ann Demeulemeester, Martin Margiela und Raf Simons wider. Das Buch erscheint in Verbindung mit der Ausstellung Fashion & Interiors. A Gendered Affair, die vom 29. März bis zum 3. August 2025 im MoMu-Fashion Museum Antwerpen zu sehen ist.