Sprache gestaltet Erziehung und Bildung, und Lyrik macht das auf eine bestimmte Art und Weise: Sie affiziert Herz und Verstand, begeistert und irritiert; sie ist ein Medium für präzisen Ausdruck, relativiert aber auch sprachliche Regeln. Gedichte werden gelehrt, gelernt, analysiert, interpretiert, verfasst, vorgetragen. Sie werden eingesetzt, um Sprachsensibilität zu erhöhen, Bildungsatmosphären zu gestalten, Kreativität zu forcieren, Demokratisierungsprozesse voranzutreiben. Sie richten sich an alle Bildungsbeteiligten, in sozialen Räumen, in denen Bildung ästhetisch und politisch zugleich ist.
Wie gestaltet Sprache Bildungsräume? Wer spricht? Welches Wissen wird von wem als relevant eingeschätzt? Der Band rekonstruiert Aufgaben und Effekte, die der Lyrik in Erziehung und Bildung zugeschrieben werden.