Editorial "Westbalkanverstehen"

»Warst du denn schon mal in Albanien oder Montenegro?«, wurde ich kürzlich von Freunden gefragt. Nein, diese Region – der Westbalkan – ist mir noch völlig fremd, aber sie steht weit oben auf meiner Wunschliste.
Galten Albanien, Montenegro und Nordmazedonien lange Zeit als Geheimtipp, so erobern sie heute die Herzen der Touristinnen und Touristen. Denn die Länder des Balkans sind bekannt für ihre reiche Natur und landschaftliche Schönheit. Weite Sandstrände an der Adria, Nationalparks, die zum Wandern einladen, und eine köstliche Küche begeistern die Gäste. Kotor, die mittelalterliche Hafenstadt in Montenegro, zieht jährlich rund 500 Kreuzfahrtschiffe an. Das birgt Chancen und Risiken zugleich. Insbesondere in Montenegro und Albanien hat der Tourismus einen hohen Stellenwert, etwa 20 Prozent der Bevölkerung sind direkt oder indirekt in diesem Sektor tätig. Doch wie haben sich Montenegro und Nordmazedonien nach dem Ende des sozialistischen Systems in Jugoslawien entwickelt, und wie wurde das Erbe des kommunistischen Systems in Albanien aufgearbeitet?
Die Redakteurinnen Anja Troelenberg und Juna Toska haben sich geduldig der Wissbegierde unseres Redaktionsteams gestellt, um alle unsere Fragen zu beantworten: Was machen die Volkswirtschaften der Länder aus? Welche Auswirkung hat die herrschende Korruption auf die politische Stabilität? Gibt es mittlerweile Fortschritte hinsichtlich einer Beitrittsperspektive zur EU? Brisante Themen, die auch die Bevölkerung dieser Länder umtreibt: Viele gut ausgebildete junge Erwachsene verlassen ihre Heimat und suchen eine neue Zukunft bei den europäischen Nachbarn.
Ich möchte Sie einladen, gemäß der Philosophie des Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V. mit uns eine Reise in den Westbalkan zu unternehmen, die von Neugier und Offenheit gegenüber anderen Menschen und deren Kultur geprägt ist. Unsere SympathieMagazine sind ein Plädoyer für eine Reisekultur der Begegnung und des gegenseitigen Respekts. Begleiten Sie unsere beiden Redakteurinnen auf
dieser inspirierenden Erkundungstour.

Claudia Mitteneder