Warenhäuser und Einkaufscenter stecken in der Krise. In vielen nordrhein-westfälischen Städten stehen große Warenhäuser in den Innenstädten oder Ladenlokale in Passagen und Malls leer. Die Folgen sind eine Verwaisung dieser oft zentral liegenden Orte und damit verbunden eine erhebliche negative Ausstrahlung auf das städtebauliche Umfeld.

Aus Sicht der Betreiber ist fast jedes zweite Center in Deutschland überholungsbedürftig, weil die Flächenproduktivität nicht ausreichend ist. Funktionale Mängel und ein stark veränderter Zeitgeist haben vor allem die Einkaufscenter aus den 1970er und 1980erJahren schnell altern lassen. Warenhäuser wiederum leiden seit Jahren unter dem veränderten Kundenverhalten und unter dem zunehmenden Wettbewerb, vor allem mit den innerstädtischen Einkaufscentern und den Fachmärkten auf der grünen Wiese sowie seit Neuerem mit dem Online-Handel.

Wie geht man mit diesem Problem um, um größere Leerstände des Bestandes und ihre Auswirkungen auf ganze Stadtquartiere zu vermeiden? Bietet der notwendige Umstrukturierungsprozess vielleicht auch Chancen?

Rolf Junker, Nicole Pöppelmann und Holger Pump-Uhlmann untersuchen in „Neueröffnung nach Umbau“, welches Umbau- und Umnutzungspotential problembehaftete Warenhäuser und Einkaufscenter besitzen, welche Möglichkeiten es gibt, mit den städtebaulichen und architektonischen Fehlern der Vergangenheit umzugehen und wie die jeweiligen Standorte zu einem Nukleus der innerstädtischen Revitalisierung werden können.

Sechs erfolgreiche Umbauprojekte in Neuss, Lünen, Gelsenkirchen, Detmold, Siegen und Hamm zeigen beispielhaft, wie aus ehemaligen Warenhäusern zukunftsfähige Standorte für Wohnen, Büro, Handel oder kulturelle Nutzungen werden können. Anhand von fünf Einkaufscentern in Wuppertal, Solingen, Gummersbach, Bochum und Dorsten werden exemplarisch städtebauliche und architektonische Schwachstellen dieses Bautyps aufgezeigt und Handlungsoptionen diskutiert.