Die vornehmste Tugend des säkularen Verfassungsstaates ist die Zurückhaltung, sein Prinzip ist die Freiheit im und zum Glauben. Die zunehmende Bedeutung des islamischen Rechts fordert eine Neuvermessung dieser Freiheit und ihrer um der Säkularität des Staates willen gezogenen Grenzen heraus.
Die in diesem Band versammelten Beiträge suchen ausgewählte Orte dieser Neuvermessung auf: Gehört das Kopftuch zum öffentlichen Dienst? Ist der Handschlag Bürgerpflicht? Welches Fremdrecht gilt im eigenen Land? Wirkt das Verbrechen aus „verlorener Ehre“ strafmildernd oder strafschärfend? Kann es Kooperation ohne Korporation geben?
In den Antworten auf diese Fragen zeigt sich die Vielgestaltigkeit des Selbstverständnisses des säkularen Verfassungsstaates im Angesicht islamischen Rechts.
Mit Beiträgen von
Mehmet Osman Gülyesil | Julia Heilen | Alessa Karlinski | Anne Kühler | Bruno Menhofer | Oliver Mohr | Michael W. Müller | Tobias Müller | Bettina Rentsch | Mathias Rohe | Nahed Samour | Aqilah Sandhu | Rike Sinder | Silvia Tellenbach | Maren Lena Vogel | Rüdiger Voigt | Stephan Wagner