Der Stollenbau ist in Städten eine regelmäßig zum Einsatz kommende geschlossene Bauweise für die Herstellung und Erneuerung von Abwasserleitungen und -kanälen. Es ist zu erwarten, dass die Stollenbauweise künftig weitere Verbreitung findet, da sie insbesondere beim Bauen im Bestand Vorteile aufweisen kann.
Aufgrund des unterirdischen Bodenabbaus an der Ortsbrust und der manuellen Ausbruchsicherung handelt es sich um besonders anspruchsvolle Arbeiten. Daher hat sich die DWA dazu entschlossen, ein Merkblatt zu erarbeiten, das das Verfahren beschreibt und als Hilfestellung zur Anwendung dienen soll. Das Merkblatt regelt die Anforderungen an Planung, Bauausführung, Prüfungen und Arbeitssicherheit. Es ergänzt die europäische Norm DIN EN 12889 „Grabenlose
Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen und -kanälen“, die zusammen mit dem Arbeitsblatt DWA-A 125 „Rohrvortrieb und verwandte Verfahren“ die grabenlosen Bauverfahren behandeln. Es gilt für den grabenlosen Einbau von vorgefertigten Rohren oder Ortbetonkanälen unterschiedlicher Querschnittsgeometrie in Stollenbauweise in Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden.