Dies ist kein Buch. Es ist ein Urteil, das nie gesprochen wurde – und doch in jeder Seite widerhallt. Ein Protokoll ohne Klagende, ohne Angeklagte, ohne Hoffnung auf Revision.

„Exitus Letalis. Die Gesellschaft“ ist die Niederschrift eines Zerfalls. Ein Prozessbericht über jene, die alles hatten – und alles verloren, weil sie schwiegen. Weil sie sich fügten. Weil sie zu spät erkannten, dass Ordnung nicht gleich Gerechtigkeit ist.

Die Gesellschaft steht vor Gericht – nicht als Täterin, nicht als Opfer, sondern als Leerstelle. Die Anklage ist kalt, die Beweise sind präzise, das Urteil ist endgültig. Doch je tiefer man liest, desto brüchiger wird die Gewissheit: Wer hat hier eigentlich Recht gesprochen? Und warum?

Zwischen lyrischer Klage und juristischer Strenge spannt sich ein Text, der nicht gelesen, sondern vernommen werden will – wie das Echo einer Stimme, die längst verklungen ist, und doch nie aufgehört hat, uns zu befragen.

Dies ist kein Roman. Es ist ein Spiegel. Und du bist die Bezeugende.