Das dichte Epos der Wolhynierin Tamara erzählt ihre Kindheit in der Ukraine, die Hungersnot, die Deportation der Eltern, ihr Zurückbleiben und Durchschlagen, ihre Adoption durch Ukrainer und damit Möglichkeit eines neuen Lebens, ihre Ausbildung und Studienzeit in Kiew, den Einmarsch der Deutschen, die Spaltung des Landes, die Verbrechen an den Juden, die Erniedrigungen und Aberkennung der Menschenwürde durch die Besatzer, die Zwangsarbeit. Sie wird Zeitzeugin von Babiij Jar, am Ende festgesetzt und selbst deportiert. In ihren Erinnerungen berichtet sie über das Leben in einem Vielvölkerstaat vor und während des Krieges, an dessen Ende sie über den Umweg Paris im zerstörten Deutschland landet. Dort erlebt sie Bombennächte im Feindesland, die Aufforderung, sich in ein Terminierungslager zu begeben - und überlebt. Irgendwie. Ihre Erinnerungen fußen auf eigenen Erlebnissen und sind Mahnung an die heute Lebenden. Ihre Aufzeichnungen gehen einher mit sorgenvollen Blicken in die Zukunft - nunmehr unsere Gegenwart. Die handschriftlichen Skripte entstanden in den Jahren 1985 - 1995 und wurden erst nach dem Tod der Autorin zugänglich. Der Auftrag an die Kinder lautete: das Erlebte veröffentlichen, zur Mahnung an die Lebenden. Das Werk enthält 56 größtenteils historische Abbildungen und Fotografien.