«ÜberLebenswege leistet einen wichtigen wissenschaftlich fundierten, sehr gut lesbaren Beitrag zur Geschichte der Deutschen Heimerziehung. Eindrücklich und lebensnah wird verdeutlicht, wie normativ staatliche Interventionen geprägt waren und leider noch immer sind. Eine wertvolle Lektüre auch um in den Themenfeldern Rassismus und Sexismus kritische Fragen an die Gegenwart zu stellen.»


(Prof. Dr. Thomas Gabriel, Leiter Institut für Kindheit, Jugend und Familie, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften)



«An important contribution that will fill a considerable gap in the existing scholarship on Black Germans in postwar West Germany. ÜberLebenswege is the first book that is exclusively based on extensive interviews and Malanda is to be commended for a narrative that emphasizes the subjective experiences and interpretations of those she interviewed.»


(Dr. Silke Hackenesch, Akademische Rätin, Universität zu Köln)



Schwarze Deutsche, die in den 1950er und 1960er Jahren in Heimen aufwuchsen, sind in der deutschen Erinnerungskultur bislang unsichtbar. Ausgehend von dieser Leerstelle stehen in ÜberLebenswege die biografischen Erzählungen Schwarzer Deutscher im Mittelpunkt, die in den Jahren 1946 und 1949 geboren wurden und in bundesdeutschen Fürsorgeeinrichtungen aufgewachsen sind. Als nichteheliche Nachkomm*innen weißer deutscher Zivilistinnen und Schwarzer US-amerikanischer Besatzungssoldaten erlebten sie im postnationalsozialistischen Deutschland innerhalb und außerhalb von Heimen soziale Stigmatisierung und Rassismus. Vor diesem Hintergrund mussten die Frauen und Männer von frühester Kindheit an Überlebensstrategien entwickeln, um im Heim und in der Gesellschaft bestehen zu können.



Das Buch verfolgt einen intersektionalen Ansatz, bei dem die Kategorien race, Klasse und Geschlecht und ihre Verwobenheit sowie eine postkoloniale Perspektive berücksichtigt werden. Damit trägt ÜberLebenswege dazu bei, eine bisherige Lücke in der Forschung zur Geschichte Schwarzer Deutscher in der frühen Bundesrepublik sichtbar zu machen und durch neue Erkenntnisse zu füllen.