In dem vorliegenden Band umkreist die Autorin in poetischer Sprache das Leben mit krankhafter Erschöpfung. Sie gibt Menschen eine Stimme, die an schweren Erkrankungen wie ME/CFS leiden und oft ein Leben in Rückzug und Unsichtbarkeit führen. Erst im Zusammenhang mit Long Covid wird Erschöpfung aufgrund eines überlasteten, auf mehreren Ebenen nicht mehr funktionierenden Systems öffentlich thematisiert. Weltweit leiden daran immer mehr Menschen aller Altersgruppen in unterschiedlichem Schweregrad.
Das Buch ist eine schöpferische Einladung ins Land der Erschöpfung, die in kleinen Ansätzen jede:r von sich kennt, die aber als Erkrankung Dimensionen annimmt, die für andere kaum nachvollziehbar sind.
Aus der Perspektive einer selbst Betroffenen ergreift hier das literarische Ich in Form von Monologen und kurzen Notaten das Wort, sucht nach künstlerischer Form, die erlaubt, Fragilität offenzulegen und zugleich sich selbst als Betroffene zu schützen. Dabei wird sie auch zum Fühler einer erschöpften Leistungsgesellschaft und einer erschöpften Erde, deren Systeme am Kippen sind.