„Ich bin unter großen Himmeln hineingewachsen in meine
Liebe zur See, die Max Beckmann in bewundernswürdigen
Meeres- und Strandbildern gemalt hat, verschiedentlich auch
auf Wangerooge, das letzte Mal ... auf einem Abstecher aus
seinem holländischen Exil, und habe dort die Süße des Lebens
gekostet in den Freiheiten, die man mir gewährte“
Karl Alfred Wolken
Die Schnapsinsel ist mehr als ein in Küstennebel eingehüllter
Nordseemythos von freizügigen Künstlertagen und
feuchtfröhlichen Gelagenächten, wenngleich beide darin zur
Genüge vorkommen. Sie ist auch ein Akt, die Vergangenheit
zu bewältigen, die 1961 erst wenige Jahre zurücklag. Vor
allem aber bewegt der Autor sich aus seinem angestammten
Leben in ein neues, vertieftes, das künstlerisch und persönlich
stärker auf ihn wirkt und ihn fordert. Und da sind wir bei
einem zentralen Wolken-Thema, dem Weggehen, Hinter-sich-
Lassen, manchmal auch Verschwinden. Und wie wird
Wolken noch in seiner Todesanzeige lyrisch selbst zitiert?
„Ich bin nicht hier. Ich habe mich verlassen.“
Jörg Deuter