Chronik einer Familie mit donauschwäbischen und Gottscheer Wurzeln mit historischem Hintergrund (von zwei auf Südosteuropa spezialisierten Historikern dargestellt). Bei der Gottschee handelt es sich um ein Gebiet im heutigen Slowenien, das als deutsche Sprachinsel galt. Es geht um deutsche Kolonisten, die ab dem 14. Jahrhundert den dortigen Urwald rodeten, dort Wurzeln schlugen und sich fortpflanzten. Die Donauschwaben emigrierten im 18. Jahrhundert in das Kaiserreich Österreich-Ungarn und lebten dort, bis diese Region nach dem Ersten Weltkrieg wie die Gottschee Jugoslawien zugeschlagen wurde. Danach ergab sich eine Zeit der Diskriminierung. Die Heimat der Familie väterlicherseits, die Batschka, wurde nach der Eroberung durch das Deutsche Reich und seinen Verbündeten 1941 Ungarn zugesprochen. Parallel kam es dazu, dass Mussolini und Hitler sich darauf einigten, dass das westliche Slowenien mit der Gottschee italienisch besetzt werden sollte. Dies führte 1941 zu einer Umsiedlung in die vom Deutschen Reich besetzte, vor dem Ersten Weltkrieg österreichische, danach slowenische Untersteiermark, die inzwischen wieder zu Slowenien gehört. Anfang Mai 1945 mußten die Gottscheer überstürzt die Flucht ergreifen, wurden z. T. im Konzentrationslager Sterntal interniert und gelangten zunächst in das besetzte Nachkriegs-Österreich, sofern Flucht und Angriffe der Alliierten sowie der Tito-Partisanen überlebt worden waren. Die Familie der Autorin väterlicherseits mußte in eineinhalb Jahren insgesamt viermal flüchten, zunächst nach Schlesien, dann nach Tschechien, nach Ungarn und letztlich nach Österreich, wo sich die Eltern der Autorin kennenlernten. Es handelt sich neben den wissenschaftlich-historischen Abhandlungen überwiegend um ein erzählendes Sachbuch, in dem neben der Beschreibung der gewaltätigen Auseinandersetzungen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit auch positive emotionale Situationen, romantische Beziehungen und humanitäre Akte Raum finden.