Ein höfischer Roman in mittelhochdeutscher Sprache

Der Artusroman »Wigalois des Wirnt von Grafenberg« gehört neben dem Parzival des Wolfram von Eschenbach zu den bereits im Mittelalter populärsten und am weitest verbreiteten höfischen Romanen. Dies wird sowohl durch zahlreiche literarische Nennungen des Autors und seines ­Helden bezeugt als auch durch die überaus reiche han­d­schriftliche Überlieferung. Insgesamt 39 Handschriften und Fragmente aus der Zeit vom frühen 13. Jahrhundert (kurz nach der Entstehung des Romans um 1220) bis zum Ende des 15. Jahrhunderts sind heute bekannt. Von all diesen sind jedoch nur zwei bebildert. Die Leidener Handschrift aus dem Jahre 1372, die nun durch den Quaternio Verlag Luzern originalgetreu faksimiliert wird, ist äußerst prachtvoll gestaltet. Auf 236 Seiten (118 Blatt) im Format von 24,2 x 17 cm begleiten 49 farbenprächtige Bilder den Roman. Außergewöhnlich ist, dass nicht nur der Autor des Romans, sondern auch der Auftraggeber und der Schreiber dieser Bilderhandschrift aus dem 14. Jahrhundert namentlich bekannt sind.

Der ausführliche Kommentarband enthält nicht nur die Transkription und Übersetzung des gesamten Textes, sondern in ihm wird die Handschrift auch aus vielen verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, so dass sich insgesamt eine spannende und lebendig geschriebene Einführung in das Werk und die Leidener Handschrift ergibt.