Der Erste Weltkrieg veränderte spürbar auch den Alltag an der „Heimatfront“. Ein seltenes erhaltenes Dokument sind die drei „Kriegstagebücher“ der Jenaer Schülerin Frieda Münch. Ihre handschriftlichen Zeilen zeigen die Begeisterung, mit der sie den Frontverlauf verfolgte, nationalistische Kriegsreime wiedergab, sich an den Sammelaktionen für die verwundeten Soldaten im Lazarett beteiligte, aber auch die wachsende Lebensmittelknappheit und das Erschrecken über versehrte und gefallene Männer aus ihrem Umfeld. Diese von 1915 bis 1917 geführten Hefte der 11- bis 13jährigen geben ein authentisches Bild der kindlichen Mentalität im „Großen Krieg“.