Das Lavanttal in Kärnten/Koroška und seine Gewaltgeschichte werden anhand von Schlaglichtern auf Antisemitismus, Nationalsozialismus und Hexenverfolgung als Nullpunkte der Gewalt beleuchtet.
1338 kam es zu einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung, über 70 Menschen starben, etliche wurden vertrieben. 1493 wurde österreichweit in Wolfsberg der erste Prozess abgehalten, in dem der „Teufelsbund” und „Hexerei“ ausschlaggebend für ein Todesurteil waren. 1934 war Wolfsberg der einzige Bezirk Österreichs, in dem es den Nationalsozialisten gelang, politisch die Macht zu übernehmen und militärisch das Territorium zu besetzen. Solche Jahreszahlen können als Nullpunkte verstanden werden, als Referenz für eine kritische Vermessung von Gewalt in der Region. Die Beiträge zur vergessenen, verschwiegenen, verdrängten Gewaltgeschichte im Lavanttal sind ihrem „Gegenteil“ gewidmet: einem solidarischen und offenen Tal.